Totale Kommunikation? Ja, aber sicher!
25. Februar 2016 - 10:05 Uhr Alex Fuchs Telekommunikation

Die Digitalisierung begleitet uns schon seit Jahrzehnten und hat unser Leben erweitert, durch Personal-Computer, durch das Internet als Zugriffsmöglichkeit auf Informationen und  Wissen, durch neue Möglichkeiten des zwischenmenschlichen Austausches und der Unterhaltung.


Industrie 4.0

Seit drei Jahren kennen wir den Begriff „Industrie 4.0“. Er bezeichnet die 4. Industrielle oder auch Digitale Revolution.











Smart Factory

Eines der Ziele der digitalen Revolution ist die „intelligente Fabrik“ (Smart Factory), welche sich auszeichnet durch hohe Wandlungsfähigkeit, optimale Ressourceneffizienz und die nahtlose Integration von Geschäfts­partnern und Kunden in die Unternehmensprozesse.

Als technologische Voraussetzung braucht es den Verbund von Informatiksystemen mit elektroni­schen und mechanischen Anlagen, welche über eine Dateninfrastruktur (zum Beispiel Internet) kommunizieren. Ein solcher intelligenter Zusammenschluss von eingebetteten Systemen (Embedded systems), wird als Cyber-physisches System (CPS) bezeichnet. Andere Voraussetzungen sind das Internet der Dinge (IoT) und die Beherrschung des Themas „Big Data“.

So gilt es zum Beispiel, die vorhandenen Daten nicht nur zu analysieren, sondern diese den Nachfragern in Echtzeit zur Verfügung zu stellen.

Das ermöglicht unter anderem:

  • die bessere Vernetzung von Produzenten, Anbietern und auch Kunden
  • die zentrale Steuerung bei dezentraler Produktion
  • die Verwirklichung von Los 1-Fertigung zu Massenmarktkosten
  • Die Kommunikation mit der „Verwaltung 4.0“.

 

Digitale Revolution

Neben der digitalen Revolution im industriellen Sektor ist auch die Digitale Revolution bei  staatlichen Verwaltungen ein erklärtes Ziel. Folgerichtig wird hier oft von der „Verwaltung 4.0“ gesprochen.

 

Diese hat nicht nur (wie bisher) die Aufgabe, gute Rahmenbedingungen für Industrie und Wirtschaft zu gewährleisten, sie muss sich darüber bewusst werden, dass sie am Standort Schweiz für Produktion und Dienstleistung auch ein externer Kostenfaktor ist. Vor dem Hintergrund des zunehmend schärfer werdenden globalen  Wettbewerbs  gilt es, dies zu beachten und Abläufe und Prozesse im ergebnisorientierten Sinn übergreifend zu optimieren.

 

Auch der Finanzsektor gerät durch neu lancierte Dienstleistungsangebote  von Technologiefirmen wie Amazon, Google und Apple  unter Druck, ihre Angebote weiter zu digitalisieren,  um Geschäftsfelder nicht an die neuen Mitbewerber zu verlieren.

 

Umsetzung Digitale Revolution Industrie 4.0

Für die Umsetzung der Digitalen Revolution braucht es neben den schon erwähnten Voraussetz­ungen vor allem eine leistungsfähige, hochverfügbare und sichere Telekommunikationsinfra­strukturen  auf allen Ebenen.

Leider gibt es im Bereich der Sicherheit noch immer grosse Lücken. Die zunehmenden Aktivitäten von gut organisierten Cyber-Kriminellen erschweren das Schliessen dieser Lücken. Ohne IT-Sicherheit  und sicheren Datenaustausch wird „Industrie 4.0“, also das Verschmelzen von Produktion und Dienstleistung mit dem Internet, nicht möglich sein. Nur durch eine si­chere Kommunikation entsteht Vertrauen in die neuen und vernetzten Fertigungsprozesse. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für deren Verbreitung und Erfolg.

 

Vor allem die ITC-Branche und die IT-Sicherheitsanbieter haben noch einen weiten Weg vor sich, damit „Industrie 4.0“ eine ausreichend hohe Sicherheit erlangen kann. Dazu wird es nötig sein, völlig neue Ansätze für Sicherheitslösungen zu entwickeln. Auch wird es eine engere Zusammen­arbeit zwischen allen Beteiligten brauchen, um die in einem „Cyber-physischen System“ zusammengeschlossenen Systeme effektiv zu schützen.

 

Kaspersky Lab zum Beispiel berichtete für 2015 von rund 13.000 Vorfällen im Monat, bei denen versucht wurde, Computer mit auto­matischen Prozesskontrollsystemen von namhaften Herstellern mit gefähr­lichem Code zu infizieren. Aus Risikosicht lohnt sich also ein Blick auf die gegenwärtig für Industriesteuerungen verfügbare  IT-Sicherheitskonzepte zu richten.


Weiterbildung

Unser Nachdiplomstudiengang Network Engineering vermittelt den Studierenden die Kompetenzen, solche 

Telekommunikationsinfrastrukturen auf Unternehmensebene zu konzipieren, aufzubauen und zu betreiben. Neben der Vermittlung von Grundlagen legen wir in dieser Ausbildung besonderen Wert auf die Themen Netzwerksicherheit und Cloud Computing.

Weitere Informationen zum Thema Industrie 4.0 in der Schweiz finden Sie unter http://www.industrie2025.ch/


Glossar:

Cps        Cyber-physiscal system

Iot          Internet of things

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