E-Mobilität total

Elektromobilität ist eines der Schlagwärter der letzten Jahre und hat sich als eine feste Grösse im Vokabular eines jeden technikbegeisterten Menschen festgesetzt. Firmen wie beispielsweise Tesla haben das Potential des in den 90er-Jahren noch eher kleinen Marktes erkannt und sorgen dafür, dass auch die Schwergewichte der Automobilszene unweigerlich mit technologischen Innovationen in Richtung elektrischer Antriebe gleichziehen müssen.


Elektrische Mobilität

Aber nicht nur die allgegenwärtige Automobilbranche verzichtet je länger je mehr auf Verbrennungsmotoren. Als Vorreiter in Sachen elektrischer Mobilität hat Norwegen bereits im letzten Jahr die erste vollelektrische Fähre der Welt in Betrieb genommen. Im Land der Fjorde sind Autofähren mindestens genauso wichtig wie Autos selber, weshalb auch in der Seefahrt mit rasanter Geschwindigkeit elektrische Lösungen entwickelt werden.











Die auf dem Sognefjord verkehrende, 80m lange Katamaran-Fähre mit dem bezeichnenden Namen „Ampere“ (Bild Quelle: https://cleantechnica.com/2015/06/13/worlds-first-electric-battery-powered-ferry/) wird von zwei je 400kW leistenden Elektromotoren von Siemens angetrieben und benötigt für eine Überfahrt mit ca. 10 Minuten Fahrzeit 150-200kWh. Die 160 dafür notwendigen Akkus sind für eine Energie von ca. 1000kWh konzipiert, was theoretisch für mehrere Überfahrten ausreichen würde. Jedoch wird die Fähre während des Betriebs bei jeder Be- und Entladung wieder aufgeladen. Zum Vergleich könnten mit dieser Energie 17‘000 Glühbirnen von 60W eine Stunde lang betrieben werden. Die Grösse (und damit das Gewicht) der Akkus ist, wie übrigens auch im Automobilsektor, einer der massgebenden limitierenden Faktoren. Nichts desto trotz könnten mit diesem „Schiff des Jahres 2014“ alleine in Norwegen über 50 Fährenverbindungen rein elektrisch betrieben werden. Aktuell sind weitere Schiffe im Bau.


Elektromobilität nicht nur für vier Räder

Es ist also klar: Elektromobilität beschränkt sich keineswegs auf vier Räder, mittlerweile gibt es ja auch in der Luft bereits einige elektrisch betriebene „Vögel“.


Die Entwicklung von solchen System ist vielschichtig.  Es braucht nicht nur Akkus mit möglichst hoher Leistungsdichte und effiziente Elektromotoren, gefragt sind effiziente Ladeschaltungen, intelligente, sprich Mikrocontroller-basierte Leistungsregelungen und konstante Strom-/Spannungs-/Temperaturüberwachungsschaltungen. Dies alles sind Disziplinen, in die sich Techniker HF Elektronik mit ihrem Fachwissen einbringen und einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung leisten können.












Batteriezellen der Fähre

Quelle: cleantechnica.com


Gesucht: Fachkräfte dipl. Elektroniker/in HF

Der vielzitierte Fachkräftemangel im technischen Bereich wird durch die erhöhte Aktivität in der Forschung und Entwicklung noch verstärkt. Gesucht sind Menschen mit technischem Hintergrund und einer höheren Ausbildung. Dabei braucht es nicht nur theoretische Cracks mit ETH-Hintergrund, nein, die eigentliche Entwicklung findet auf Stufe FH/HF statt. Gerade hier ist der Mangel an Kapazität augenfällig.

 

Deswegen und aufgrund der hervorragenden Disziplinenvielfalt sollten viele junge Menschen motiviert werden, eine technische Weiterbildung anzustreben und sich an der Entwicklung neuer Technologien zu beteiligen. Nicht nur der eigenen Karriere Willen, sondern auch weil es fast keine spannendere Arbeit gibt, als heute zu entwickeln, was morgen modernste Technik sein wird.

 

Wenn Sie wissen wollen, wo die „Ampere“ in Betrieb ist: Live-Map von marinetraffic.com

 

Die Ausbildung zum dipl. Techniker/in Elektronik HF dauert berufsbegleitend sechs Semester und umfasst u.a. folgende Fachmodule:

·         Digitale Signalverarbeitung 1+2

·         Leistungselektronik

·         LabVIEW 1+2

·         Mikrocontroller 1-3 / C Programmierung

·         Mikrocontroller Projekt

·         Physikalische Messtechnik

·         R&D Engineering

·         Schaltungstechnik 1+2

·         Übertragungstechnik 1+2

 

Der nächste Start des HF-Studiums ist geplant auf den 30. Januar 2017.














Nicolas Krauer

Bereichsleiter Elektronik HF



Neuer Kommentar schreiben
300/300